Ab dem 5. November 2025 in der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen, Standort Chemnitz

Die Wanderausstellung „Systemerkrankung. Arzt und Patient im Nationalsozialismus“ wird ab dem 5. November 2025 in der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen, am Standort Chemnitz, präsentiert. Die feierliche Eröffnung fand am 4. November 2025 statt.

Nach der Begrüßung zur Eröffnungsveranstaltung durch Dr. Sylvia Krug, stellv. Vorstandsvorsitzende der KV Sachsen, sprach Albrecht Pallas, 4. Vizepräsident des Sächsischen Landtags, über die politische und gesellschaftliche Bedeutung der Ausstellung sowie die Rolle der Erinnerungskultur. In einer beeindruckenden Ansprache teilte die Zeitzeugin Renate Aris ihre persönlichen Erinnerungen und betonte die Bedeutung des Erinnerns und Mahnens. Kurator Sjoma Liederwald gab eine Einführung in die Forschungsarbeit, die Themen der Ausstellung, den historischen Hintergrund sowie Genese und Konzept der Ausstellung.

Die Wanderausstellung präsentiert ein Forschungsprojekt der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Antisemitismusforschung an der Technischen Universität Berlin. Dabei wurde die Geschichte der Vorgängerorganisation der KBV, der Kassenärztlichen Vereinigung Deutschlands, aufgearbeitet. Die Ergebnisse fasst die Wanderausstellung „Systemerkrankung. Arzt und Patient im Nationalsozialismus“ zusammen. Sie widmet sich der Rolle der Ärzteschaft im Nationalsozialismus und gedenkt der Opfer dieser Zeit.

Zur Eröffnung erklärte Albrecht Pallas: „Diese Ausstellung trägt einen klaren und zugleich erschütternden Titel: ‚Systemerkrankung‘. Schon in diesem Begriff liegt eine doppelte Bedeutung. Zum einen wird die Medizin angesprochen – etwas, das krank ist, das behandelt werden muss. Zum anderen verweist er auf die Krankheit eines ganzen politischen Systems: den Nationalsozialismus, der auf Ausgrenzung, Gewalt und Vernichtung gründete. Es ist schmerzhaft, sich dieser Geschichte zu stellen. Aber genau das ist notwendig. Denn Erinnerung ist nicht Vergangenheit, Erinnerung ist Gegenwart. Sie entscheidet darüber, wie wir heute unsere Verantwortung verstehen. Und wir sind es den Opfern schuldig, dass wir ihre Geschichten nicht vergessen.“

„Mit der Wanderausstellung ‚Systemerkrankung. Arzt und Patient im Nationalsozialismus‘ erinnern wir daran, wie eng Geschichte, Ethik und medizinische Verantwortung verbunden sind. Die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit ist eine Verpflichtung: Sie mahnt zur Würde, stärkt wissenschaftliche Integrität und Transparenz in der heutigen Praxis und fordert klare Haltung gegenüber Unrecht. Offene Debatte, faktenbasierte Aufklärung und eine respektvolle Begegnung mit unseren Patienten setzen auch für uns Ärzte Maßstäbe für eine patientenorientierte Versorgung. Wir danken den Initiatoren der Ausstellung und laden Kollegen sowie die Öffentlichkeit ein, sich aktiv in der Wanderausstellung in Chemnitz zu informieren“, so Dr. Stefan Windau, selbst niedergelassener Internist in Leipzig und Vorstandsvorsitzender der KV Sachsen.

Die Ausstellung ist bundesweit zu sehen und wird aktuell im November 2025 bei der KV Sachsen, Standort Chemnitz, präsentiert und läuft bis zum 27. November 2025.

  • Öffnungszeiten: Montag bis Freitag, 7:00–18:00 Uhr

  • Adresse: KV Sachsen Standort Chemnitz, Carl-Hamel-Straße 3, 09116 Chemnitz

  • Der Eintritt ist frei und die Ausstellung ist öffentlich zugänglich

V.i.S.d.P.: Dr. med. Stefan Windau
Vorstandsvorsitzender der KV Sachsen

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