Die ambulante Versorgung ist in Gefahr

Die niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten begleiten ihre Patienten vertrauensvoll durch alle Lebenslagen, oft über eine lange Zeit. Aber: Die politischen Rahmenbedingungen machen den Praxen die Arbeit schwer.

Eine aktuelle Befragung bestätigt die dramatische Situation:

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der Patienten sagen, dass sich die Arztpraxen in einer Notlage befinden
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der Ärzte und Psychotherapeuten überlegen, aufgrund der Rahmenbedingungen früher in den Ruhestand zu gehen

Trotz langer Arbeitszeiten bleibt nur wenig Zeit für die Patientinnen und Patienten. Eine überbordende Bürokratie und nicht ausgereifte Digitalisierungsmaßnahmen kosten zu viele Ressourcen. Auch viele Patienten sind in Sorge, dass immer mehr Praxen schließen müssen und die ambulante Versorgung sich massiv verschlechtert.

Eine gemeinsame Kampagne der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) und der Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) macht ab sofort auf die zugespitzte Situation aufmerksam.

Patienten befürchten nahende Praxisschließungen

Die repräsentative Umfrage, die das Meinungsforschungsunternehmen Civey für die KBV durchgeführt hat, zeigt auch die Sorge der Patienten – die Hälfte der Befragten befürchtet, dass ihre Arztpraxen in naher Zukunft schließen werden. Die größten Belastungen sehen sie in der Bürokratie (57,4 Prozent), im Personalmangel (48 Prozent) und in der hohen Arbeitsbelastung (38,5 Prozent).

Fast 90 Prozent geben an, dass ihnen das Thema ambulante ärztliche Versorgung wichtig ist und bei über der Hälfte spielt das Thema bei der Wahlentscheidung für eine Partei eine Rolle.

Immer mehr Ärzte steigen aus der Versorgung aus

Aktuelle Daten des Bundesarztregisters verdeutlichen, dass durch die „Babyboomer“ überdurchschnittlich viele Ärztinnen und Ärzte in naher Zukunft aus der vertragsärztlichen Versorgung aussteigen. Bundesweit sind aktuell über 30 Prozent aller Ärzte und Psychotherapeuten über 60 Jahre alt. Mit 37 Prozent ist dieser Anteil bei den Hausärzten besonders hoch.

Weitere Informationen finden Sie auf der Kampagnenseite unter: www.rettet-die-praxen.de

Maßnahmen zum Kampagnenstart im April 2024

Die Kampagne startete am 22. April 2024 mit einer Pressekonferenz in Berlin und öffentlichkeitswirksamen TV-Spots auf unterschiedlichen Kanälen. Sie wird von der Berliner Kommunikationsagentur ressourcenmangel umgesetzt. Deutschlandweit werden mit Kampagnenstart Plakate sowie Print- und digitale Anzeigen mit den emotionalen Motiven zu sehen sein; zudem werden Anzeigen in den sozialen Netzwerken geschaltet, um eine möglichst breite Öffentlichkeit zu erreichen. Die Kampagnenseite www.rettet-die-praxen.de bietet weitere Informationen zu den Hintergründen der Kampagne.

Zudem wurden in einer ersten Ankündigungsphase bereits ab dem 2. April politische Entscheiderinnen und Entscheider über zielgruppenspezifische Online-Medien wie Branchen-Newsletter und Podcasts gezielt auf die kommende große Kampagne aufmerksam gemacht.


Infomaterialien für die Praxen

Informationsmaterial und Plakataushänge für Ihre Praxis finden Sie in den aktuellen Praxisnachrichten der KBV.

Alle weiteren Informationen zur Kampagne finden Sie auf der Webseite: www.rettet-die-praxen.de

Anfragen und Anliegen rund um die Kampagne richten Sie am besten per E-Mail an: info@kbv.de