Bezirksgeschäftsstelle Leipzig: Kompetenter Servicepartner und zuverlässige Anlaufstelle seit über 30 Jahren
Kompetenter Servicepartner und zuverlässige Anlaufstelle: Das ist die Bezirksgeschäftsstelle Leipzig seit über 30 Jahren für Ärzte und Psychotherapeuten von der Leipziger Tieflandsbucht über die Dübener Heide bis hin nach Nordsachsen.
Die Bezirksgeschäftsstelle Leipzig im Wandel der Zeit
Bereits unmittelbar nach der Wende, im April 1990, engagierten sich 16 niedergelassene Ärzte aus Leipzig und Umgebung für Veränderungen im Gesundheitssystem und nahmen die Belange der Ärzteschaft als ärztliche Selbstverwaltung in die eigenen Hände: Sie gründeten die „Kassenärztliche Vereinigung Leipzig“. Zum ersten Vorsitzenden wurde Dr. med. Ralf-Rainer Schmidt gewählt. Ihm zur Seite als Stellvertreter stand Dr. med. Hans-Jürgen Hommel – der spätere erste Vorstandsvorsitzende der 1991 gegründeten KV Sachsen.
Mit dem Ende der DDR gehörte der niedergelassene Arzt einer seltenen und im Aussterben begriffenen „Spezies“ an. Das sollte sich aber schnell ändern, denn der freiberuflich tätige Arzt wurde nun Träger der ambulanten ärztlichen Versorgung. Die große Herausforderung damals war, die bis dato unbekannte Struktur der kassenärztlichen Selbstverwaltung aufzubauen, ohne die ambulante medizinische Versorgung zu gefährden. Dies gelang, und schon Anfang des Jahres 1991 setzte eine regelrechte Niederlassungswelle ein. Der Start in die neue Freiheit war für die sächsische Ärzteschaft dabei nicht immer einfach – der Kampf um Kredite, die Suche nach geeigneten Praxisräumen und einer modernen Ausstattung sowie nach entsprechendem Personal. Hinzu kamen die vielen neuen Bestimmungen und gesetzlichen Regelungen.
Zugleich musste in dieser Zeit eine funktionierende und leistungsfähige Verwaltung in äußerst kurzer Zeit aufgebaut werden. Mit der Unterstützung der KV Bayerns wurde dies angegangen. Die Auswahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Bezirksstelle Leipzig erfolgte aus rund 1.200 Bewerbungen, die auf eine im November 1990 in der Leipziger Volkszeitung geschalteten Annonce eingingen – für die Geschäftsführung der „ersten Stunde“ Horst Christoph und Dr. Jan Kaminsky wahrlich eine riesige Herausforderung.
Die erste Dienststelle der damaligen Bezirksstelle Leipzig der „KV Sachsen e. V.“ war eine vernachlässigte Gründerzeit-Villa in der Gustav-Mahler-Straße. Zu DDR-Zeiten befand sich dort die Abrechnungsstelle der niedergelassenen Ärzte und Zahnärzte für die Bezirke Leipzig, Erfurt, Gera und Suhl. In den Räumen standen noch alte Kohleöfen, die jeden Morgen beheizt werden mussten. Glücklicherweise endeten diese unwirtlichen Umstände für die ersten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter recht bald, denn ab Februar 1991 wurde der Kopfbau Nord der Messehalle 2 auf dem Gelände der Alten Messe angemietet.
Ein weiterer Meilenstein war die Errichtung eines eigenen modernen Verwaltungsgebäudes im Gewerbegebiet Nordost. Der erste Spatenstich erfolgte am 27. Oktober 1994. Mit dem Einzug in das neue Verwaltungsgebäude im Juni 1996 haben sich die Arbeitsbedingungen für alle spürbar verbessert.
Das leistet die Bezirksgeschäftsstelle Leipzig
Als 1991 durch die Abteilung Abrechnung noch Körbe voll mit Abrechnungsscheinen manuell erfasst und geprüft wurden, vermochte sich wohl niemand vorzustellen, dass man sich 30 Jahre später auf dem Weg zu einer papierlosen Abrechnung befindet. Disketten und CDs waren später Zwischenschritte hin zur Onlineeinreichung der Abrechnung mit der Möglichkeit der Vorabprüfung.
Neben der Abrechnungsbearbeitung entwickelte sich auch aufgrund zunehmender Komplexität und Differenziertheit der Abrechnungsregeln und vertraglichen Inhalte die Beratungstätigkeit zu einem wichtigen Tätigkeitsfeld. So begleitet die Abteilung Abrechnung Praxiseinsteiger von Beginn an mit Seminaren und Workshops über eine detaillierte Prüfung der ersten Abrechnungen bis hin zur Erläuterung der Honorarbescheide. Aber auch langjährig Niedergelassene können sich mit ihren Fragen gern an diese Fachabteilung wenden.
Die Abteilung Sicherstellung umfasst heute die Bereiche Arztregister, Bedarfsplanung, Bereitschaftsdienst, Mengenbegrenzung und Zulassungswesen. Während in den frühen Jahren ausschließlich die Zulassung von Ärzten im Rahmen einer Niederlassung im Vordergrund stand, hat in der Folgezeit aufgrund von zahlreichen gesetzlichen Neuregelungen und Änderungen die Vielfalt der Zulassungsangelegenheiten stark zugenommen. Genannt seien hier die Medizinischen Versorgungszentren, die seit 2004 neben niedergelassenen Vertragsärzten an der vertragsärztlichen Versorgung teilnehmen können. Auch die Anstellung von Ärzten sowie die Zulassung von psychologischen Psychotherapeuten mit Inkrafttreten des Psychotherapeutengesetzes 1999 kamen hinzu.
Mit Beginn des Jahres 2008 haben alle Bezirksgeschäftsstellen der KV Sachsen mit dem Aufbau einer eigenständigen Abteilung Qualitätssicherung begonnen. Die gesetzlich definierten qualitativen Anforderungen, welche an die Erbringung spezieller Leistungen in der ambulanten Versorgung geknüpft sind, haben über die Jahre stark zugenommen. Im Rahmen der Genehmigungserteilung wird z. B. überprüft, ob der Leistungserbringer die fachlichen, apparativ-technischen, räumlich-organisatorischen und personellen Voraussetzungen, die der Gesetzgeber in einer Vielzahl von Rechtsgrundlagen fordert, erfüllt. Zu Beginn befand sich die Anzahl der Genehmigungsverfahren mit rund 30 Themengebieten noch auf relativ geringem Niveau. Bis heute hat sich die Zahl auf über 100 Themengebiete mehr als verdreifacht.
Ein Meilenstein für die Abteilung Qualitätssicherung war das Inkrafttreten der Leitlinie „Qualitätszirkel in Sachsen“ im Jahr 2009 und die damit einhergehende Aufgabe, Qualitätszirkel einer Anerkennung der KV Sachsen zuzuführen – einschließlich der entsprechenden Koordinierungs- und Betreuungsaufgaben. Im Bereich der Bezirksgeschäftsstelle Leipzig bestehen aktuell mehr als 100 anerkannte Qualitätszirkel.
Die Abteilung Verordnungs- und Prüfwesen ist geprägt vom Wandel von einer Prüf- in eine Beratungsabteilung. In den Jahren des Beginns stand der Aufbau einer Wirtschaftlichkeitsprüfung in Form der Prüfung der abgerechneten ärztlichen Leistungen im Fokus. Heute liegt der Schwerpunkt in der präventiven Beratung der Mitglieder zur Vermeidung von Wirtschaftlichkeitsprüfungen, der Niederlassungsberatung vor und zu Beginn der Tätigkeit sowie der Beratung und Begleitung im Rahmen der Wirtschaftlichkeitsprüfung. Erwähnt seien an dieser Stelle auch die verschiedenen Fortbildungsangebote in Form von Workshops zur Verordnungstätigkeit.
Anfang 2009 wurde in der Bezirksgeschäftsstelle Leipzig die Abteilung Service und Dienstleistungen etabliert. Die Aufgabengebiete umfassten u. a. neben den ServiceTelefonen für die Mitglieder der KV Sachsen und die sächsischen Bürger auch den Bereich Sonderverträge sowie die betriebswirtschaftliche Beratung. Ab November 2014 – vor dem Hintergrund der anstehenden gesetzlichen Verpflichtung der KVen zum Betreiben von Terminservicestellen – wurde das bundesweit einzigartige Modellprojekt „ServiceTelefon Terminvermittlung“, welches nach Inkrafttreten des Terminservice- und Versorgungsgesetzes (TSVG) im Jahr 2016 zur Terminservicestelle ausgebaut wurde, in Betrieb genommen.
Mit der betriebswirtschaftlichen Beratung stehen den Mitgliedern der KV Sachsen eine Vielzahl von Beratungsangeboten – wie z. B. Existenzgründungsberatungen, Investitions- und Kostenberatungen, Praxisbewertungen, Beratungen zu allgemeinen Zulassungsfragen und Vertragsgestaltungen – kostenlos zur Verfügung. Ein weiteres Beratungsfeld umfasst seit dem Jahr 2013 das Thema Hygiene mit dem eigens dafür konzipierten Hygieneworkshop „Alles sauber oder was? Hygiene in der Arztpraxis“. Zunehmende Bedeutung gewinnt das ServiceTelefon EDV-Support und Online-Dienste. Dieses steht den Mitgliedern insbesondere zu den Themen Telematikinfrastruktur mit allen aktuellen und zukünftigen Anwendungen sowie zur onlinegestützten Quartalsabrechnung beratend zur Seite.
Ein zentraler Bestandteil der im Oktober 2017 beschlossenen Bereitschaftsdienstreform war die Errichtung einer zentralen Vermittlungsstelle für den ärztlichen Bereitschaftsdienst. Die Bereitschaftsdienstvermittlungszentrale (BDVZ) nahm 2018 ihre Tätigkeit in den Räumen der Bezirksgeschäftsstelle Leipzig auf. Mit der Zusammenführung aller Dienste wurde daraus im Jahr 2019 die Ärztliche Vermittlungszentrale (ÄVZ). Im Rahmen des Rollouts der Bereitschaftsdienstreform wurden die Vermittlungsbereiche der drei Dienststellen der KV Sachsen übernommen, sodass seit Oktober 2020 der ärztliche Bereitschaftsdienst von allen Bereitschaftsdienstbereichen in Sachsen zentral von Leipzig aus vermittelt wird.
Neben der Vermittlung des ärztlichen Bereitschaftsdienstes gehört zu den Aufgaben der ÄVZ die Tätigkeit als Terminservicestelle mit Akutvermittlung, Vermittlung von Terminen bei Haus- und Fachärzten sowie Psychotherapeuten und die Unterstützung der Bürger bei der Suche nach einem Hausarzt.
Fit für die Zukunft
Die Ärztliche Vermittlungszentrale muss sich aber auch ganz aktuellen und in diesem Fall nicht vorhersehbaren Herausforderungen stellen: So stand und steht sie während der Corona-Pandemie ganz besonders im Fokus. Mit einem stark gestiegenen Anrufaufkommen musste innerhalb kürzester Zeit auf die verschiedensten Patientenanfragen adäquat reagiert werden. Perspektivisch gehören zu den nächsten anstehenden Projekten der ÄVZ die Einbindung von Sprachdialogen und Online-Ersteinschätzungssystemen, eine im Bedarfsfall automatisierte Patientenübergabe an die zuständige Rettungsleitstelle sowie die Umsetzung des Modellprojektes Fernbehandlung.
Auch in den anderen Fachabteilungen der Bezirksgeschäftsstelle Leipzig sind neue Aufgabenfelder hinzugekommen und werden stetig weiterentwickelt. Zu den neuen Tätigkeitsschwerpunkten der Abteilung Abrechnung zählt die vom Gesetzgeber vorgegebene, und mittlerweile seit dem Quartal 1/2021 quartalsgleich durchgeführte, Plausibilitätsprüfung der Abrechnung. Auch bei der Bearbeitung von Honorarwidersprüchen und Richtigstellungsanträgen der Krankenkassen ist ein steigendes Antragsvolumen zu verzeichnen.
Während die Ärzte von Anbeginn der Corona-Pandemie bis heute unermüdlich im Einsatz sind und zusätzlich zur Betreuung ihrer regulären Patienten die großen Herausforderungen der Pandemie wie Testen, Impfen und die Behandlung von an Covid-19 erkrankten Menschen meistern, standen und stehen auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bezirksgeschäftsstelle Leipzig vor großen und zuvor so nie dagewesenen Aufgaben: Dies waren u. a. anfangs die Verteilung von FFP2-Masken und die folgende Logistik zum Versand von Schutzausrüstung. Hinzu kam, dass in kürzester Zeit eigene Testzentren aufgebaut und betrieben werden mussten in Verbindung mit der Akquise und Einsatzplanung des Personals – auch für die Impfzentren. Doch auch unter den Herausforderungen der Pandemie ist die Bezirksgeschäftsstelle Leipzig nach wie vor ein zuverlässiger Ansprech- und Servicepartner für die Ärzte und Psychotherapeuten.
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