Erklärung des Vorstandsvorsitzenden Dr. Klaus Heckemann und des Hauptausschusses der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen

Dresden, 22.12.2022 – Zu seinem Editorial in der Ausgabe 12/2022 der KVS-Mitteilungen erklärt der Vorstandsvorsitzende Dr. Klaus Heckemann:

„Im Editorial unserer aktuellen KVS-Mitteilungen, mit denen wir unsere Mitglieder regelmäßig zu wichtigen fachlichen sowie gesundheits- und berufspolitischen Inhalten informieren, habe ich mich zu Themen geäußert, die mich persönlich sehr bewegen. Unsere Gesellschaft ist aktuell mit vielen Fragestellungen konfrontiert, die wir offen, auch kontrovers diskutieren sollten und müssen. Gegenseitiger Respekt und die Achtung verschiedener Meinungen sind für mich dabei wichtige Grundwerte unserer Demokratie. In der Emotionalität der Ereignisse habe ich Formulierungen gewählt, die möglicherweise missverständlich und auch verletzend gewirkt haben. Dafür entschuldige ich mich. Keineswegs wollte ich den Boden unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung verlassen. Die Meinungsfreiheit ist ein hohes Gut, das wir alle schützen, aber mit der wir auch sorgsam umgehen müssen. Ich stehe voll und ganz zu meiner Verantwortung als Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsens und werde mich mit aller Kraft weiterhin für die Interessen unserer Mitglieder einsetzen.“

Auch der Hauptausschuss der KV Sachsen als gewählte Stimme der Mitglieder hat die Kommentare zum Editorial von Dr. Klaus Heckemann aufgenommen und sich damit auseinandergesetzt:

„Editorials sind grundsätzlich persönliche Statements. Dabei ist aber auch zu berücksichtigen, dass eine persönliche Meinung nie völlig unabhängig von der Funktion des Autors gesehen werden kann.

Die Selbstverwaltung der KVS steht dafür ein, auch weiterhin kritische Editorials zu veröffentlichen, die sich aber thematisch stärker auf die Kernaufgaben der Körperschaft beziehen, also auf gesundheits- und berufspolitische Aspekte. Für eine noch aktivere und direkte Kommunikation mit unseren Mitgliedern werden wir neue, geeignete Wege anbieten.

Ein Editorial zu diskutieren, ist nur legitim. Wir sollten dabei jedoch sachlich und respektvoll miteinander umgehen.“

Hintergrund:

Die Kassenärztliche Vereinigung Sachsen (KV Sachsen) ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts. Sie ist die Vertretung ihrer Mitglieder, aller zugelassenen Vertragsärzte und Vertragspsychotherapeuten, der ermächtigten Krankenhausärzte und der in medizinischen Versorgungszentren (MVZ) bzw. bei Vertragsärzten oder Vertragspsychotherapeuten mindestens halbtags angestellten Ärzten im Freistaat Sachsen. Die Kassenärztliche Vereinigung Sachsen versteht sich als Dienstleister für Vertragsärzte und Vertragspsychotherapeuten und Patienten in Sachsen. Sie vertritt die Rechte und Interessen der zugelassenen Ärzte und Psychotherapeuten gegenüber den Krankenkassen und der Politik. Sie nimmt hoheitliche Aufgaben wahr, sie wirkt gegenüber ihren Mitgliedern sozusagen als Behörde.

Die Vertreterversammlung (VV) besteht aus den gewählten Vertretern der Mitglieder der KV Sachsen und repräsentiert damit alle Hausärzte, Fachärzte und Psychotherapeuten, die in der vertragsärztlichen Versorgung in Sachsen tätig sind. Der Hauptausschuss der Vertreterversammlung besteht aus dem Vorsitzenden, dessen Stellvertreter und den drei Vorsitzenden der Regionalausschüsse für Chemnitz, Dresden und Leipzig. Dieser vertritt die Interessen der Mitglieder gegenüber dem Vorstand, in der Zeit in der die Vertretersammlung nicht tagt.