Von Vincent van Gogh bis Cindy Sherman

Im Selbstporträt verkörpert sich programmatisch das Grundwesen der Moderne. So wie das christliche Altarbild im Mittelalter oder die Landschaft in der Romantik, so stellt das Selbstporträt die neue symbolhafte Gattung in der Kunst des 20. Jahrhunderts dar. Erstmals liegt nun mit diesem Buch eine umfassende Überblicksdarstellung über das Selbstporträt in der Moderne vor.

Selbstbildnisse sind keine Erfindung der Moderne. Sie kamen bereits in der Renaissance auf – jedoch rückte die Gattung erst im 20. Jahrhundert in den Mittelpunkt und wurde zum zentralen Anliegen der Künstlerinnen und Künstler. Während es zunächst in den Werken von Vincent van Gogh, Edvard Munch, Käthe Kollwitz oder Paula Modersohn-Becker um eine schonungslose Selbstanalyse ging, gerät ab 1960 der eigene Körper als Akteur in den Blick – so etwa bei Bruce Nauman, Cindy Sherman, Marina Abramović oder Joseph Beuys. Uwe M. Schneede schildert eindrucksvoll, wie sich über einen Zeitraum von über hundert Jahren die inhaltlichen und formalen Beweggründe immer wieder paradigmatisch verändert haben – und erzählt so am Beispiel des Selbstbildnisses eine andere Geschichte der modernen Kunst. Der renommierte Autor war Direktor der Hamburger Kunsthalle, Professor für Kunstgeschichte der Moderne in München.

Bibliographische Angaben

Uwe M. Schneede
Ich! Selbstbildnisse in der Moderne
Von Vincent van Gogh bis Cindy Sherman

2022
272 Seiten, 90 großteils farbige Abbildungen
Format 24,0 × 17,0 cm, 34,00 Euro
gebunden
ISBN 978-3-406-78747-8
H. C. Beck Verlag