Wie die Generation Luther die erste Medienrevolution entfesselte

Der Buchdruck veränderte die Welt, doch es bedurfte einer zweiten Generation, die mit Ablassbriefen, Thesen, Diffamierungen und Sensationsmeldungen als Massenware einen tiefgreifenden Kulturwandel entfesselte. Der Autor zeigt in seinem anschaulichen, Augen öffnenden Buch, warum wir die „Generation Luther“ besser verstehen, wenn wir die heutige Zeit betrachten.

Die ersten Autos waren motorisierte Kutschen, der Computer diente als Schreibmaschine, und gedruckte Bücher setzten die handgeschriebenen fort: Innovationen werden zunächst in gewohnten Bahnen genutzt, bevor eine zweite Generation die neuen Möglichkeiten ausschöpft. Um 1500 nutzte eine Generation die Drucktechnik, um gegen die „Türkengefahr“ zu mobilisieren, Ablassbriefe zu vertreiben und für eine „Reformation“ zu kämpfen. Drucker wie Manutius, Graphiker wie Dürer, Humanisten wie Erasmus und Reuchlin oder Theologen wie Luther und Zwingli vermarkteten sich auf Flugschriften und in Traktaten selbst und machten Druck. Ereignisse wurden zu Sensationen gemacht, um Aufmerksamkeit zu fesseln. Die Reformation war nur ein Teil dieses kulturellen Umbruchs. Schließlich veränderte die neue Technik die Art des Forschens und mit Enzyklopädien oder druckgraphischen Werken die Weise, wie Menschen die Welt wahrnehmen.

Bibliographische Angaben

Thomas Kaufmann
Die Druckmacher
Wie die Generation Luther die erste Medienrevolution entfesselte

2022
352 Seiten mit 61 Abbildungen und 1 Karte
Format 21,7 × 13,9 cm, 28,00 Euro
gebunden
ISBN 978-3-406-78180-3
C. H. BECK Verlag