Von der frühen Kaiserzeit bis zur Gegenwart

Die Seidenstraße, die Ostasien mit dem Mittelmeerraum verbindet, ist zum Inbegriff einer frühen Globalisierung geworden. Thomas O. Höllmann schaut von China aus auf das legendenumrankte Routennetzwerk. Er beschreibt, wie die Menschen reisten und wie Güter und Ideen weiter vermittelt wurden. Deutlich wird, warum China mit der „Neuen Seidenstraße“ auf das symbolische Kapital der alten Verbindungen setzt.

Seit der Antike nutzten Gesandte, Händler, Missionare und Abenteurer die Seidenstraße. Auf dem Landweg passierten sie Wüsten wie die Taklamakan, überwanden Gebirge wie den Pamir und verweilten in Oasenstädten wie Buchara oder Samarkand. Davon künden archäologische Zeugnisse, von denen viele erst in den letzten Jahrzehnten erschlossen wurden. Der Autor rekonstruiert mit ihrer Hilfe sowie anhand von historiographischen Quellen, Reisebeschreibungen und Gedichten, welche Waren nach China gelangten, wie der Buddhismus und andere Religionen im Reich der Mitte rezipiert wurden und welche Technologien, allen voran Papier und Buchdruck, von dort ihren Siegeszug antraten. Das Buch geht den ökonomischen Grundlagen, politischen Motiven und kulturellen Rahmenbedingungen des Austauschs nach und führt konkret vor Augen, was Globalisierung in einem Zeitraum von rund zwei Jahrtausenden bedeutete.

Bibliographische Angaben

Thomas O. Höllmann
China und die Seidenstraße
Von der frühen Kaiserzeit bis zur Gegenwart

2022
528 Seiten mit 80 Abbildungen
Format 21,7 × 13,9 cm, 35,00 Euro
gebunden, Leinen
ISBN 978-3-406-78166-7
C. H. BECK Verlag