Die KV Sachsen trauert um Herrn Dr. Hommel, den langjährigen ehemaligen Vorstandsvorsitzenden der KV Sachsen, der am 11. Oktober 2022 im Alter von 85 Jahren verstarb.

Dr. Hans-Jürgen Hommel stand 14 Jahre lang an der Spitze der KV Sachsen. Er war maßgeblich am Aufbau der Selbstverwaltung der sächsischen Ärzteschaft beteiligt und gehörte zu den „Männern der ersten Stunde“.

Gemeinsam mit seinem späteren Vorstandskollegen Dr. Ralf-Rainer Schmidt baute er 1990 die KV Leipzig auf und gründete mit engagierten Kollegen zum 1. Januar 1991 die KV Sachsen. Bis Ende 2004, also über vier Wahlperioden, agierte er als deren Vorstandsvorsitzender – und das sehr erfolgreich. Unter seiner Führung entwickelte sich die KV Sachsen zu einer starken Interessenvertretung der niedergelassenen Ärzte.

Auch nach der Übergabe des Staffelstabes blieb Dr. Hommel der KV Sachsen eng verbunden. Bis zuletzt brachte er sich als Ehrenvorsitzender aktiv in die gesundheitspolitische Arbeit ein und setzte mit seinen prägnanten Anmerkungen wichtige Akzente.

Am 20. Dezember 1936 im sächsischen Burgstädt als Sohn in einer Arztfamilie geboren, studierte Hans-Jürgen Hommel Humanmedizin in Leipzig, promovierte 1959 zum Dr. med. und erwarb 1960 die Approbation. Weitere Stationen seiner medizinischen Laufbahn waren die Assistenz an der Neurochirurgischen Universitätsklinik in Leipzig von 1961 bis 1963 und die Assistenz an der Orthopädischen Universitätsklinik in Leipzig von 1963 bis 1970. Im Jahr 1966 erfolgte die Anerkennung als Facharzt für Orthopädie und 1969 die Habilitation.

Mit der ihm eigenen Tatkraft und Entschlussfreude wagte er 1971 den – zu damaligen Zeiten durchaus ungewöhnlichen – Sprung in die eigene Niederlassung und übernahm in Leipzig die orthopädische Praxis seines Vaters. Dort praktizierte er bis 2010 und erwarb sich über die Jahre den Ruf eines anerkannten Orthopäden. In der politischen Wende 1989/90 sah er dann die Chance, den Beruf des niedergelassenen Arztes zu der Anerkennung zu führen, die unter den Zwängen des DDR-Regimes nicht möglich war. Überzeugt von der Sache und mit großer Einsatzbereitschaft entwickelte er ein beispielhaftes berufspolitisches Engagement.

Dr. Hommel war in zahlreichen Funktionen in der KV Sachsen und in der Kassenärztlichen Bundesvereinigung tätig. Er war Mitbegründer der Sächsischen Akademie für Sozial- und Rehabilitationsmedizin und lange deren Vorsitzender. Für seine Verdienste wurde er im Jahr 1996 mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.

Wir erinnern uns an ihn als einen sehr engagierten Menschen und eine Persönlichkeit mit feinem politischem Gespür. Sein langjähriges, verdienstvolles Engagement, besonders mit dem Ziel und dem Ergebnis einer im deutschlandweiten Vergleich sehr einigen Ärzteschaft, wird unvergessen bleiben.

Unser aufrichtiges Mitgefühl gilt seiner Ehefrau und seinen beiden Söhnen.

Dr. Klaus Heckemann, Vorstandsvorsitzender,
Dr. Stefan Windau, Vorsitzender der Vertreterversammlung
und Michael Rabe, Hauptgeschäftsführer, im Namen von
Vorstand, Vertreterversammlung und Geschäftsführung der KV Sachsen