Im Modellprojekt „Studieren in Europa – Zukunft in Sachsen“ hospitieren die Studenten jährlich an zwölf Tagen in einer sächsischen Hausarztpraxis.

Die ersten Semester des Medizinstudiums an der Universität Pécs sind von Anatomiekursen und naturwissenschaftlichen Vorlesungen geprägt. Eine gelungene Abwechslung zur Theorie stellen die Praxistage im Modellprojekt „Studieren in Europa – Zukunft in Sachsen“ dar. Hier hospitieren die Studenten zwölf Tage in sächsischen Hausarztpraxen, üben sich in Blutdruckmessen und Blutabnahmen und schätzen vor allem den Patientenkontakt. Medizinstudentin Jessica Theisen berichtet über ihre ersten Praxistage.

Im Modellprojekt „Studieren in Europa – Zukunft in Sachsen“ hospitieren die Studenten jährlich an zwölf Tagen in einer sächsischen Hausarztpraxis. Für diese Praxistage werden die Semesterferien genutzt.

Nach dem ersten Studienjahr standen für Jessica Theisen im Juli und August 2021 die ersten Praxistage auf dem Plan. Ihre Patenpraxis fand sie über einen Kontakt auf der Rettungswache, in der sich die Rettungssanitäterin auch in den Semesterferien noch engagierte. Nach einem ersten Telefonat und einem persönlichen Kennenlernen in der Arztpraxis in Riesa wurde zügig die Patenschaftsvereinbarung unterzeichnet und damit der Grundstein für die Praxishospitationen gelegt.

In den ersten Praxistagen übte Jessica Theisen vor allem das Blutdruckmessen, Blutabnehmen und schrieb EKGs, was sie bereits während ihrer Ausbildung gelernt hatte. Die junge Studentin merkte schnell, dass sie sich von Tag zu Tag verbesserte. Wenn es einmal zu Kreislauf- oder anderen Problemen bei Patienten kam, unterstützten sie die Schwestern sofort. Im Rahmen der Betreuung von Diabetikern lernte sie, wann welche Laborwerte zu ermitteln sind – Wissen, das ihr im darauffolgendem Semester des Studiums wieder begegnete. „Hier habe ich mich gefreut, dass ich das durch die Praxistage schon wusste“, berichtete Jessica Theisen.

Während der diesjährigen Praxistage im Sommer wird Jessica Theisen öfter bei Patientengesprächen hospitieren. Die Studentin und ihre Patenärztin haben sich auch vorgenommen, Laborbefunde zu besprechen und – wenn sich die Möglichkeit ergibt – gemeinsam zu Hausbesuchen zu fahren.

Dass viele Studenten die Nachwuchsförderprogramme der KV Sachsen einschließlich der Praxistage sehr schätzen, zeigte sich auch bei einer Befragung 2021. Als besonders hilfreich empfanden die Teilnehmer die Möglichkeit, Anamnesen, körperliche Untersuchungen oder Blutentnahmen selbst durchführen zu können. Die Begleitung der Sprechstunde und insbesondere das Beobachten und Erlernen der Gesprächsführung mit den Patienten wurde ebenso geschätzt wie Haus- und Pflegeheimbesuche. Die Studenten lobten zudem, dass die Ärztinnen und Ärzte viel Zeit und Verständnis für ihre Fragen aufbrachten und sie in das gesamte Praxisteam und den Praxisablauf integriert wurden.

Somit geht ein herzlicher Dank an die Patenärzte und Patenärztinnen, die sich für den sächsischen Nachwuchs engagieren!