Seit dem 1. Januar 2023 ist Dipl.-Med. Christine Kosch die neue ärztliche Leiterin der Dresdner Geschäftsstelle. Sie übernahm den Staffelstab von Dr. Johannes-Georg Schulz.

Dr. Johannes-Georg Schulz hatte diese Funktion im Jahr 2018 von Dr. Johannes Baumann übernommen und engagierte sich seither vor allem für den ärztlichen Nachwuchs, auch in den KV-Gremien. „Der bisher erreichte Stand ist noch nicht so wie ich es mir gewünscht hätte. Insofern überantworte ich meiner Nachfolgerin für die begonnene Legislaturperiode die Fortsetzung des Verjüngungsprozesses und hoffe, dass durch den anstehenden Generationswechsel die KV Sachsen zukunftsfähig und krisenfest ausgestaltet werden kann“, so Dr. Schulz. Mit seinen Standpunkten bereicherte der Facharzt für Allgemeinmedizin die KVS-Mitteilungen und befürwortete den konstruktiven Diskurs zu aktuellen gesundheitspolitischen Themen. Auch in weiteren Gremien der Gemeinsamen Selbstverwaltung, wie dem Zulassungsausschuss, dem Landesausschuss und Erweiterten Landesausschuss der Ärzte und Krankenkassen, hatte er mitgewirkt und war von 2014 bis 2016 Vorsitzender des Regionalausschusses für den KV-Bezirk Dresden.

„Wichtig war mir immer, dass ich in meinem Wirken den Kolleginnen und Kollegen gegenüber möglichst authentisch bleibe und über kollegiale Gespräche die gefühlte Kluft zwischen ‚denen da oben und denen an der Basis‘ zu überbrücken versucht habe“, bilanzierte er. Bei den zahlreichen Begegnungen sei es ihm vorrangig darum gegangen, den Status der KV als Dienstleister für die Mitglieder zu betonen, jedoch ohne zu verschweigen, dass der Körperschaft des öffentlichen Rechts vom Gesetzgeber leider auch viele unliebsame regulierende Aufgaben zugewiesen wurden. „Ich wünsche Frau Kosch viel Elan, Beharrlichkeit und glückliches Agieren sowie die tatkräftige Unterstützung des Teams der Bezirksgeschäftsstelle und des neuformierten Regionalausschusses Dresden.“ Zugleich wolle er sich bei allen Kolleginnen und Kollegen sowie KV-Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bedanken, die seine langjährige ehrenamtliche Tätigkeit wohlwollend begleitet hatten.

Inzwischen hat sich Dr. Schulz aus dem aktiven ärztlichen Dienst für die KV Sachsen zurückgezogen. „Ich widme mich jetzt dem familiären Nachwuchs“, freute er sich, als im November 2022 – gegen Ende seiner Mitgliedschaft in der Vertreterversammlung – sein erstes Enkelkind geboren wurde.

Doch ganz lässt ihn die ärztliche Tätigkeit nicht los. Inzwischen engagiert sich Dr. Schulz beim KOSMOS Projekt für die medizinische Betreuung von Wohnungslosen und Menschen ohne Sozialversicherung. Das Projekt bietet wöchentliche Sprechstunden in kommunalen Räumlichkeiten und wird durch das Sozialamt der Stadt Dresden gefördert. Träger sind die Vereine „Medinetz Dresden“ und „Sächsischer Anonymer Behandlungsschein“. „Dort bin ich auf viele engagierte junge Leute getroffen und das macht natürlich Hoffnung für die Zukunft!“, freut er sich.

Übergabe des Staffelstabes im Januar 2023

Mit Beginn der neuen Legislatur übernahm Diplom-Medizinerin Christine Kosch die Aufgaben der ärztlichen Leiterin in der Bezirksgeschäftsstelle Dresden. Die Allgemeinmedizinerin praktiziert in eigener Praxis in Pirna und ist seit vielen Jahren in den Gremien der KV Sachsen ehrenamtlich aktiv. Von 2011 bis 2016 war sie Mitglied der Vertreterversammlung und des Regionalausschusses, dazu in der Kommission Diabetologie und seit 2015 auch im Plausibilitätsausschuss. Zudem engagiert sie sich in der Sächsischen Landesärztekammer im Ausschuss Berufsrecht, dessen Vorsitzende sie seit 2019 ist. Frau Kosch erwarb 2012 einen Masterabschluss im Medizinrecht. „Die Medizin und das alltägliche ärztliche Tun sind zunehmend von komplexen rechtlichen Fragen durchdrungen, da ist es enorm hilfreich, sich im Rechtsraum gut auszukennen.“ Am Sozialgericht Dresden ist sie als ehrenamtliche Richterin tätig. Sie stellt ihr Wissen auch anderen Ärzten zur Verfügung. „Ich möchte dieses Fachwissen im Rahmen von Fortbildungen auch den jüngeren Kollegen weitergeben, um ihnen die Unsicherheit zu nehmen, wie man z. B. mit Regressgefahr und Haftungsrisiken im Praxisalltag umgeht.“

Dass ihr der ärztliche Nachwuchs sehr am Herzen liegt, zeigt Frau Kosch ganz praktisch, indem sie Ärzte in Weiterbildung für Allgemeinmedizin und Diabetologie in ihrer Praxis fördert. „Mir ist Teamarbeit sehr wichtig, auch darum habe ich seit 2007 angestellte Ärzte beschäftigt“, sagt sie. „Anfang März hat eine meiner ehemaligen Kolleginnen ihre eigene Praxis eröffnet. Das sehe ich mit einem weinenden und einem lachenden Auge. In meiner Praxis fehlt sie mir – aber zugleich freue ich mich, dass sich eine junge Kollegin für die Selbstständigkeit als Hausärztin entschieden hat.“

In ihrer neuen Funktion möchte Frau Kosch weiter daran arbeiten, jüngere Kolleginnen und Kollegen für die Berufspolitik zu begeistern. „So kandidiert meine derzeitige Ärztin in Weiterbildung als Berufsanfängerin bereits auf ihrer ersten Stelle nach dem Staatsexamen für die Kammerversammlung, was mich besonders freut. Mein Interesse ist es, eine engere Verzahnung der Akteure von KV Sachsen und SLÄK sowie pragmatische Lösungen für den ärztlichen Alltag anzustoßen“, sagt sie. Dass sie Dr. Schulz im Amt nachfolgt, ist für sie eine große Herausforderung. „Wir kennen uns schon seit ich Abiturientin war, und schätzen uns schon sehr lange als Kollegen. Dass er mich gefragt hat, ob ich für das Amt der ärztlichen Leiterin kandidieren würde, ist für mich ein besonderer Vertrauensbeweis und zugleich Ansporn, in seine großen Fußstapfen zu treten.“

Informationen

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