An der Spitze der KBV steht weiter Dr. Andreas Gassen.

Der Orthopäde wurde am 3. März 2023 im Amt des Vorstandsvorsitzenden bestätigt. Auch der Hausarzt Dr. Stephan Hofmeister wurde von der Vertreterversammlung (VV) erneut zum ersten Stellvertreter gewählt. Neu im Führungstrio ist die Ärztin Dr. Sibylle Steiner, die seit mehreren Jahren in leitender Position bei der KBV tätig ist. Alle drei erhielten jeweils eine große Mehrheit der Stimmen.

„Ich freue mich, dass die VV uns als Vorstandsteam ihr Vertrauen schenkt. Eine hochwertige medizinische und psychotherapeutische Versorgung ist untrennbar verbunden mit der unermüdlichen Arbeit der niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen und ihrer Teams. Das müssen wir der Politik im Besonderen und der Gesellschaft im Allgemeinen immer wieder deutlich machen. Ohne Praxen geht es einfach nicht“, sagte Dr. Andreas Gassen, der dem KBV-Vorstand seit 2014 vorsitzt. Er ist niedergelassener Facharzt für Orthopädie, Unfallchirurgie und Rheumatologie in einer Gemeinschaftspraxis in Düsseldorf.

Dr. Stephan Hofmeister, der seit 2017 KBV-Vizechef ist, sagte: „Ob Notfallreform, Digitalisierung oder Ambulantisierung, zurzeit werden entscheidende Weichen für die Gesundheitsversorgung der Zukunft gestellt. Wir müssen und wollen hier prägend mitgestalten.“ Das gehe nur gemeinsam mit einer starken ärztlichen und psychotherapeutischen Selbstverwaltung, betonte der Allgemeinmediziner, der von 1999 bis 2013 als niedergelassener Hausarzt in Hamburg praktizierte. Von 2014 bis 2017 war er stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg.

Dr. Sibylle Steiner ist seit 2008 bei der KBV. Bis 2013 leitete sie die Abteilung Arzneimittel. Von 2013 bis 2023 war sie Dezernentin im Dezernat Ärztliche und veranlasste Leistungen. Zwischenzeitlich leitete sie außerdem die bereichsübergreifende Corona-Pandemie-Task Force. „Dass wir in Deutschland trotz aller Probleme über eines der weltweit leistungsfähigsten Gesundheitssysteme verfügen, ist nicht nur, aber sehr stark dem ambulanten System mit niedergelassenen Praxen zu verdanken. Das hat sich insbesondere auch bei der Bewältigung der Corona-Pandemie gezeigt. Und dieses System gilt es weiter zu entwickeln und zukunftsfest zu machen“, sagte sie.

Das scheidende Vorstandsmitglied Dr. Thomas Kriedel verabschiedete sich in der konstituierenden Sitzung der KBV-Vertreterversammlung mit einer Rede: „Bei mir steht das Ende der Berufstätigkeit an; vor Ihnen liegen sechs Jahre mit enormen Herausforderungen: neben Weiterbildung, Notfallversorgung und Krankenhausreform auch neue und durch Digitalisierung veränderte Versorgungsmöglichkeiten.“, sagte er. Rückblickend sei er besonders stolz darauf, wie sehr es dem KBV-Vorstand gelungen sei, Geschlossenheit herzustellen. „Das heißt nicht, dass wir uns immer in allen Punkten stets von Anfang an einig waren. Aber es hat ein echter Austausch stattgefunden, kollegial und zielorientiert.“, so Kriedel weiter. „Das haben wir auch mit der VV und den Kassenärztlichen Vereinigungen gelebt. Mit meinen vier Jahrzehnten Erfahrung im KV-System kann ich sagen: Eine solch enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen KVen und KBV habe ich nie zuvor so erlebt. Und das ist zweifelsohne auch ein Verdienst von Petra Reis-Berkowicz. Wir können auch bei großer Zeitnot schnell wichtige Positionen abstimmen. Das ist wichtig. Da hat uns die Pandemie gewiss einen Schub verpasst, den wir gemeinsam genutzt haben.“

Einen Tag zuvor waren die Vorsitzenden der Vertreterversammlung der KBV für die sechsjährige Amtszeit gewählt worden. Die bayerische Hausärztin Dr. Petra Reis-Berkowicz steht der KBV-VV nunmehr eine weitere Legislaturperiode vor. Ebenso wie Gynäkologe Dr. Rolf Englisch aus Bielefeld, der im Amt des Stellvertreters bestätigt wurde. Neue erste stellvertretende Vorsitzende der KBV-VV ist die Psychologische Psychotherapeutin Dr. Anke Pielsticker. Sie löst die Psychologische Psychotherapeutin Barbara Lubisch ab, die sich nicht mehr zur Wahl gestellt hatte.