Die Lust am Duft

Mit der Nase atmen, riechen und schmecken wir. Täglich erwärmt sie 10.000 Liter Atemluft auf körpergerechte 34 Grad. Sie ermöglicht uns Riechen und Schmecken und durch sie erleben wir Düfte in den verschiedenen Kategorien. Wir rümpfen die Nase und entscheiden: „Den kann ich nicht riechen“. Tatsächlich können Duftstoffe mehr bewirken als lange vermutet. Wissenschaftler haben gezeigt, dass viele Organe, allen voran Haut und Lunge, Duftstoffe aufnehmen und darauf reagieren.

„Das Aufregende am Thema Duft: Wir nehmen diese Botschaften nicht nur mit der Nase wahr, sondern Düfte wirken auf den ganzen Körper“, so das Autorenduo. „Düfte können die Wundheilung beschleunigen, den Herzschlag verändern und Haarwachstum und Verdauung verbessern. Sie beeinflussen auch das Gehirn: Wir werden ruhiger oder aktiver.“ Neueste wissenschaftliche Forschungen haben gezeigt: Sogar Tumorzellen reagieren auf Duftstoffe und reduzieren ihr Wachstum. Umgekehrt geben Tumorzellen selbst Gerüche ab. Trainierte Hunde können sie erkennen. Hanns Hatt ist Professor für Zellbiologie an der Ruhr-Universität Bochum und promovierte in Zoologie, Humanphysiologie und Medizin. Er gehört zu den renommiertesten Geruchsforschern weltweit. Regine Dee ist Journalistin und Autorin.