Als die Weltgeschichte ins Rollen kam

Räder und Wagen sind erstaunlich junge Errungenschaften. Anhand neuerer Funde und Forschungen erklärt der Autor, warum die bahnbrechende Erfindung in Alteuropa und der Eurasischen Steppe zu verorten ist und wie sie sich von hier aus in der Alten Welt verbreitet hat. Als religiöse Symbole zeugen Räder und Wagen bis heute davon, wie tiefgreifend sie die frühen Hochkulturen geprägt haben.

Als man in Alteuropa, Ägypten und Mesopotamien längst Städte baute, Hochöfen betrieb und schreiben konnte, wurden Lasten in der Alten Welt noch von Eseln, Kamelen und Menschen geschleppt oder auf Schlitten durch den Sand und über rollende Stämme gezogen. Haarmann zeigt, wie um 5.000 v. Chr. in der Donauzivilisation das Töpferrad erfunden wurde. Es sollte noch einmal rund 1.000 Jahre dauern, bis in der Eurasischen Steppe, einer hochmobilen Gesellschaft, erstmals Wagen aufkamen. Von hier aus verbreitete sich die Innovation schnell. Um 2.000 v. Chr. begann die Ära der Streitwagen, mit denen sich weite Räume beherrschen ließen. Es war die Blütezeit der altorientalischen Großreiche. Die Verdrängung der Streitwagen durch hochmobile Reitereien konnte den Siegeszug des Rades nicht aufhalten: Transportwagen, Schöpfräder, Spinnräder und Zahnradgetriebe haben die Welt verändert und tun das bis heute.

Bibliographische Angaben

Harald Haarmann
Die Erfindung des Rades
Als die Weltgeschichte ins Rollen kam

2023
192 Seiten, 43 farbigen Abbildungen, 2 Karten
Format 21,5 × 14,1 cm, 20,00 Euro
Hardcover
ISBN 978-3-406-79727-9
C. H. BECK Verlag