Bitte vor jeder Verordnung kritisch prüfen
Aktuell erhält die KV Sachsen Informationen von Ärzten, dass bei ihnen Patienten mit schwerwiegenden Infektionen vorstellig werden, welche aus dem Krankenhaus entlassen wurden und nun im häuslichen Umfeld weiter parenteral mit Antibiotikarezepturen versorgt werden sollen.
Häufig werden die Patienten bereits im stationären Umfeld auf eine Therapieform mittels Elastomerpumpe eingestellt und aufgeklärt. Dies ermöglicht eine zeitigere Entlassung des Patienten aus dem Krankenhaus und eine Weiterbehandlung im häuslichen Umfeld. Den Pumpenwechsel übernimmt der Patient in der Regel selbst. Die erforderliche Arzneimittelverordnung als Rezeptur unter Verwendung einer Elastomerpumpe, als sogenanntes Packmittel, soll vom weiterbehandelnden Arzt im ambulanten Sektor vorgenommen werden.
Zur Unterstützung wird dem weiterbehandelnden Arzt eine Musterverordnung sowie ein Ansprechpartner übermittelt, welcher zu Verordnungsmodalitäten kontaktiert werden kann. Dabei handelt es sich nicht um (ärztliches) Personal aus dem zuvor behandelnden Krankenhaus.
So angenehm die Situation für den Patienten ist, der zeitiger aus dem Krankenhaus entlassen werden kann, so problematisch kann es für Sie werden.
Bitte prüfen Sie folgende Punkte vor jeder Verordnung kritisch:
Können Sie die medizinische Verantwortung für den Patienten übernehmen? Können Sie beispielsweise Verlaufskontrollen/Laborleistungen vornehmen und mögliche Komplikationen abschätzen?
Wie gut kennen Sie den Wirkstoff, den Sie verordnen sollen, und dessen parenterale Verabreichung? Sind Sie sich sicher, dass er in dieser Indikation und Dosierung zugelassen ist und dass es keine wirtschaftlicheren Alternativen gibt?
Wissen Sie, welche Verordnungskosten bei der Therapie anfallen?
Sollten Sie einen der drei Punkte nicht mit Ja beantworten können, empfehlen wir Ihnen, Kontakt mit der KV Sachsen aufzunehmen. Für Anfragen stehen Ihnen Ansprechpartner unter u. g. Funktionsrufnummern zur Verfügung.
