Bericht zur Veranstaltung „Ärztin/Arzt in Sachsen – Chancen und Perspektiven für Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung“

Die KV Sachsen informierte auf der Veranstaltung „Ärztin/Arzt in Sachsen – Chancen und Perspektiven für Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung“ in der Sächsischen Landesärztekammer (SLÄK) über die Möglichkeiten ambulanter Tätigkeit.

Die Veranstaltung „Ärztin / Arzt in Sachsen – Chancen und Perspektiven für Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung“ fand am 3. Februar 2024 bereits zum 14. Mal in den Räumen der SLÄK statt. Es präsentierten sich mit dem ambulanten, stationären und rehabilitativen Bereich sowie dem öffentlichen Gesundheitsdienst alle Säulen der Versorgung. Darüber hinaus waren auch Weiterbildungsverbünde vertreten. Die Teilnehmer konnten sich sowohl an Ständen als auch in kurzen Workshops umfassend informieren.
Aktuelle Perspektiven ambulanter Tätigkeit

Den Programmauftakt gestalteten das Sächsische Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt (SMS) und die SLÄK. Staatsministerin Petra Köpping warb in einer Videobotschaft besonders für den Beruf des Hausarztes, welcher als erster Ansprechpartner und längster Begleiter der Patienten eine große Rolle einnehme. Darüber hinaus stellte sie die aktuelle Dringlichkeit von augen- und hautärztlichem Nachwuchs heraus. Sie bat die Nachwuchsärzte um Offenheit für eine Weiterbildung in ländlichen Regionen und hob die Vorteile des Landlebens hervor, wie etwa die Ruhe und die große Dankbarkeit der Menschen für medizinische Angebote.

Dipl.-Med. Heidrun Böhm aus dem Referat „Öffentlicher Gesundheitsdienst, Infektionsschutz, umweltbezogener Gesundheitsschutz“ des SMS betonte die Wichtigkeit der ärztlichen Versorgung und die Herausforderungen, vor denen Sachsen steht. Schon jetzt seien 27 Prozent der Ärzte über 60 Jahre alt, was perspektivisch zu steigenden Versorgungsproblemen führe. Gleichzeitig lassen aktuelle Veränderungen am Arbeitsmarkt wie Teilzeitstellen, Jobsharing und der Anspruch, Familie und Beruf besser zu vereinen, die personellen Ressourcen sinken. Im ambulanten Bereich gebe es beispielsweise eine Teilzeitquote von 30 Prozent. Die steigenden Bedarfe müssen somit mit weniger Personal abgedeckt werden.

Der Vizepräsident der SLÄK, Prof. Dr. med. habil. Uwe Köhler, verglich unter anderem die Weiterbildung im ambulanten und stationären Bereich. Vorteile der ambulanten Weiterbildung, wie die Eins-zu-eins-Betreuung durch den weiterbildenden Arzt, flache Hierarchien, längere und intensivere Patientenkontakte und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf führen in Befragungen häufig zu einer positiveren Bewertung. Zugleich gebe es eine so große Auswahl und so gute Perspektiven wie noch nie. Mit Einzelpraxen, Gemeinschaftspraxen, Praxisgemeinschaften sowie der Anstellung als Vertragsarzt, Anstellung in einem MVZ und Jobsharing stehen verschiedene Optionen einer ambulanten Tätigkeit zur Verfügung. Zudem bietet die KV Sachsen im Praktischen Jahr eine finanzielle Förderung für das Wahltertial in der Allgemeinmedizin.

Erfahrungen aus erster Hand

Neben der Information an einem eigenen Stand bot die KV Sachsen im Rahmen der Veranstaltung auch zwei Workshops an.

Dr. med. Janek Häntzschel, niedergelassener Augenarzt in Pirna, und Stefan Topp, Fachbereichsleiter Beratung, lieferten Informationen und Tipps aus Theorie und Praxis zum Thema „Gemeinschaftspraxis oder MVZ? Zulassung oder Anstellung?“. Herr Topp gab einen Überblick über Formen der Berufsausübung, Zulassung und Zulassungsbeschränkungen, Anstellung und Kooperationsformen sowie Beratungsangebote. Dr. Häntzschel sprach über die Erfahrungen mit seiner Gemeinschaftspraxis zur gelungenen Vorbereitung, erfolgreichen Selbstständigkeit und den Vorteilen der kooperativen Berufsausübung.

Dr. med. Cornelia Schröder-Helbig, niedergelassene Hausärztin in Dresden, und Sarah Steinbeiß, Fachbereich Beratung, thematisierten die Vereinbarkeit von Praxistätigkeit und Familienalltag. In einem Gesprächskreis konnten die Teilnehmer – (angehende) Eltern mit Interesse an einer Praxistätigkeit – alle Fragen und persönlichen Unsicherheiten ansprechen, die Dr. Schröder-Helbig mit ihren Erfahrungen und der Schilderung ihres eigenen Wegs einschätzte. Frau Steinbeiß beriet zu den fachlichen Gesichtspunkten.

Über Veranstaltungen hinaus informiert die KV Sachsen über Möglichkeiten der ambulanten Weiterbildung und vertragsärztlichen Tätigkeit auch auf ihrer Internetpräsenz.