Integrierte Regionalleitstelle (IRLS) Zwickau digital mit Ärztlichem Bereitschaftsdienst 116 117 vernetzt
Noch im Dezember dieses Jahres wird mit der Integrierten Regionalleitstelle (IRLS) Zwickau die letzte der fünf IRLS in Sachsen digital mit der Rufnummer des Ärztlichen Bereitschaftsdienstes 116 117 vernetzt werden.
Dies ist eine deutliche Verbesserung in der medizinischen Versorgung von Patienten, die die Bereitschaftsdienstnummer 116 117 anrufen. Sie können jetzt noch schneller in die für ihren Fall richtige Versorgungsebene gelenkt werden. Sollte sich nach einem standardisierten Ersteinschätzungsverfahren ein Patient als akuter Notfall erweisen, so ist es nun überall in Sachsen möglich, unverzüglich alle Einsatzdaten über diese digitale Schnittstelle an die Integrierten Leitstellen weiterzuleiten. Dies stellt ein Novum dar, da bislang eine telefonische Übermittlung der Patientendaten zwischen den Leitstellen und der 116 117 Sachsen der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen (KV Sachsen) notwendig war – im Notfall sind oft wenige Minuten entscheidend für Leben und Gesundheit der Patienten. Darüber hinaus werden Patienten, welche offensichtlich nicht lebensbedrohlich erkrankt sind, von den IRLS an die 116 117 Sachsen digital übergeben und erhalten im Nachgang eine medizinische Ersteinschätzung, welche es ermöglicht, dies zielgerichtet in die richtige Versorgungsstruktur zu vermitteln.
Der Vorstandsvorsitzende der KV Sachsen, Dr. med. Klaus Heckemann, selbst niedergelassener Arzt: „Bereits im März 2022 nahm die Integrierte Regionalleitstelle in Dresden als erste in Sachsen die digitale Fallübergabe mit der KV Sachsen auf. Im Jahresverlauf 2023 folgten die Regionalleitstellen Leipzig, Hoyerswerda, Chemnitz und nun schließlich auch Zwickau. Die sachsenweite Implementierung dieser innovativen technischen Lösung wurde in Zusammenarbeit der KV Sachsen mit dem Brand- und Katastrophenschutzamt der Stadt Dresden gemeinsam umgesetzt. Dadurch konnten seit Jahresbeginn bereits mehr als 19.000 Einsätze über diese digitale Schnittstelle vermittelt werden, ab dem Jahr 2024 erwarten wir etwa 40.000 pro Jahr.“
Ulrich Pankotsch, Abteilungsleiter Integrierte Leitstelle (Notruf 112) und IuK-Technik Dresden: „In kurzer Zeit ist es uns gemeinsam gelungen, die Spezifikation der universellen Leitstellenschnittstelle UCRI (Universal Control Room Interface) für die kassenärztliche Bundesvereinigung anzupassen. Fachplaner und Softwareunternehmen haben sehr gut mitgezogen. Die Nutzung einer Test-/Schulungsumgebung konnte die Inbetriebnahme für alle Leitstellen in Sachsen beschleunigen. Haben wir anfangs die Einsatzdatenübergabe an die ärztliche Vermittlungszentrale mit einem Telefonat abgesichert, so erfolgt dies mittlerweile sachsenweit fast nur noch als Datensatz. Wenn es sich um einen Notruf handelt, wird bei Notwendigkeit weiterhin der Anrufer übergeben, damit diesem z. B. eine telefonische Anleitung zur Wiederbelebung oder Erste-Hilfe-Hinweise durch die zuständige Leitstelle gegeben werden kann. Nach fast einem Jahr operativer Nutzung sind wir vom Nutzen für die Leitstellen und alle Patienten überzeugt. Wir freuen uns darauf, auch künftig mit der Kassenärztlichen Vereinigung in weiteren Projekten, z. B. dem Ersteinschätzungsverfahren zusammenzuarbeiten.“
Der Patientenservice ist unter der Rufnummer 116 117 immer dann für die Patienten da, wenn diese sich mit nicht lebensbedrohlichen Symptomen außerhalb der regulären Öffnungszeiten der Arztpraxen vorstellen müssen und die Behandlung nicht bis zum nächsten (Werk-) Tag warten kann. Die KV Sachsen organisiert den ärztlichen Bereitschaftsdienst.
Bei lebensbedrohlichen Symptomen, z. B. Bewusstlosigkeit, akuten Blutungen, starken Herzbeschwerden, schweren Störungen des Atemsystems, Komplikationen in der Schwangerschaft oder Vergiftungen ist der Rettungsdienst unter der bundeseinheitlichen Rufnummer 112 zuständig.
Weitere Informationen bietet das „Patienten-Navi“ online unter: https://www.116117.de/de/patienten-navi.php
Hier werden gesundheitlichen Beschwerden online abgefragt. Anschließend erhalten Patienten einen Rat, an wen Sie sich nun wenden können, wie beispielsweise eine Arztpraxis, die Bereitschaftspraxis oder die 116 117.
V.i.S.d.P.: Dr. med. Klaus Heckemann
Vorstandsvorsitzender der KV Sachsen
Die Kassenärztliche Vereinigung Sachsen (KV Sachsen) ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts und versteht sich als Dienstleister für rund 8.500 niedergelassene Vertragsärzte und Vertragspsychotherapeuten im Freistaat Sachsen. Sie stellt die ambulante ärztliche Versorgung von über vier Millionen Einwohnern zukunftsweisend, flächendeckend und in hoher Qualität sicher. Die KV Sachsen vertritt ihre Mitglieder gegenüber den Gesetzlichen Krankenkassen und schließt Verträge zur ambulanten medizinischen Versorgung und deren Verbesserung sowie zur Honorierung der Vertragsärzte und Vertragspsychotherapeuten.
Ihr Pressekontakt:
KV Sachsen
Fachbereich Kommunikation
Katharina Bachmann-Bux
Pressesprecherin
Schützenhöhe 12, 01099 Dresden
0351 8290-9170
presse@kvsachsen.de
www.kvsachsen.de