Die 32 neuen Teilnehmer am Modellprojekt „Studieren in Europa – Zukunft in Sachsen“ kamen am 22. August 2023 erstmals in Dresden zusammen, bevor sie im September ihr Medizinstudium im ungarischen Pécs beginnen werden.

Nach erfolgreichem Abschluss werden sie nach Sachsen zurückkehren und in die Weiterbildung Allgemeinmedizin starten.

Bei der festlichen Auftaktveranstaltung begrüßten Staatssekretärin Dagmar Neukirch sowie der Vorstand der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen die angehenden Medizinstudenten. Das Team der Nachwuchsförderung der KV Sachsen konnte den angehenden Studenten viele nützliche Tipps und organisatorische Hinweise zum Studium in Pécs geben. Besonders interessant für den ärztlichen Nachwuchs war der Erfahrungsbericht zweier Studentinnen aus dem vorhergehenden Jahrgang, die zum deutschsprachigen Medizinstudiengang informierten. Die angehenden Mediziner hatten aber auch die Möglichkeit, bei einem Kennenlernspiel miteinander in Austausch zu kommen und wählten im Anschluss auch direkt ihren Jahrgangssprecher.

Die 32 neuen Teilnehmer setzten sich unter insgesamt 109 Bewerbern durch. Von ihnen stammen 30 aus Sachsen. Neben frischgebackenen Abiturienten konnten 21 der angehenden Studenten mit Berufserfahrungen als Physiotherapeuten, Pflegefachkräfte, FSJler, Rettungssanitäter oder Operationstechnische Assistenten überzeugen – denn bei der Bewerbung zum Studienprogramm zählen vor allem Engagement und echtes Interesse am Arztberuf.

Mit dem neuen Jahrgang nehmen nun 198 engagierte junge Menschen mit dem Wunsch, Hausarzt in Sachsen zu werden, teil. Seit 2019 sind insgesamt 43 Absolventen des Medizinstudienganges zur Weiterbildung zum Facharzt für Allgemeinmedizin zurück nach Sachsen gekommen.

Staatssekretärin Dagmar Neukirch: „Ich freue mich, dass wir auch in diesem Jahr wieder Studierende begrüßen dürfen, die den Beruf des Arztes ausüben und die Versorgung der Bürgerinnen und Bürger im ländlichen Raum mit medizinischer Versorgung sicherstellen wollen. Wir wollen sie dabei unterstützen und gleichzeitig dafür sorgen, dass die solide flächendeckende hausärztliche Leistung in Sachsen erhalten bleibt. Es ist ein verantwortungsvoller Beruf und ich wünsche den Studierenden viel Erfolg und Freude bei ihrem Medizinstudium.“

Die stellvertretende Vorstandsvorsitzende der KV Sachsen, Dr. med. Sylvia Krug, selbst HNO-Ärztin, freut sich, die neuen Teilnehmer am Modellprojekt begrüßen zu dürfen: „Das Interesse am Medizinstudium ist groß und kann nach wie vor nicht mit den in Deutschland zur Verfügung stehenden Studienplätzen gedeckt werden. Dem gegenüber steht ein wachsender Bedarf an Hausärzten besonders in den ländlichen Regionen. Schon jetzt sind rund 30 Prozent der Hausärzte 60 Jahre alt oder älter. Mit dem Modellprojekt ῾Studieren in Europa – Zukunft in Sachsen᾿ können wir als KV Sachsen einen wichtigen Beitrag dazu leisten, dass junge Mediziner wieder dort tätig werden, wo sie am dringendsten gebraucht werden. Wir wünschen den angehenden Studenten viel Erfolg und eine erfahrungsreiche Studienzeit in Ungarn.“


V.i.S.d.P.:    Dr. med. Klaus Heckemann
Vorstandsvorsitzender der KV Sachsen

 


Das Modellprojekt „Studieren in Europa – Zukunft in Sachsen“

Beim durch die KV Sachsen im Jahr 2013 initiierten Modellprojekt „Studieren in Europa – Zukunft in Sachsen“ werden die Studiengebühren für das deutschsprachige Studium der Humanmedizin an der Universität Pécs in Ungarn übernommen. Über die gesamte Studienzeit werden die Nachwuchsärzte durch sächsische Hausarztpraxen begleitet, in denen sie regelmäßig hospitieren und den Arztberuf kennenlernen können. Seit 2020 werden zusätzlich zu den 20 von der KV Sachsen und den Krankenkassen geförderten Studienplätzen pro Jahrgang weitere 20 durch das Sächsische Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt (SMS) finanziert, mit dem Ziel der späteren ärztlichen Tätigkeit in Sachsen.

Auch für den nächsten Jahrgang 2023/24 sind wieder 40 Studienplätze beim Modellprojekt „Studieren in Europa – Zukunft in Sachsen“ zu vergeben. Informationen zum Bewerbungsverfahren und zum Projekt sind auf der folgenden Internetpräsenz zu finden:

•  www.nachwuchsaerzte-sachsen.de