Bei dem Krisengipfel zur ambulanten Versorgung am Dienstag mit Vertretern der niedergelassenen Ärzteschaft hatte Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach seine Reformpläne vorgestellt und anschließend in einer Pressekonferenz Gesetzesänderungen angekündigt.

„Die von Bundesgesundheitsminister Lauterbach vorgestellten Maßnahmen berücksichtigen endlich die Notwendigkeit zukunftsgerechter Rahmenbedingungen für den ambulanten Sektor, mit denen eine entsprechende Finanzierung einhergehen muss. Damit ist ein erster Schritt in die richtige Richtung getan, jedoch greifen die Pläne nicht weit genug, da sie sich ausschließlich auf die Hausärzteschaft konzentrieren. Daher fordern wir nach wie vor die Entbudgetierung aller Fachgruppen, die im nächsten Schritt unmittelbar folgen sollte!“, verdeutlicht Dr. med. Sylvia Krug, Stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen (KV Sachsen).

Das von Bundesgesundheitsminister Lauterbach vorgestellte Reformpaket enthält unter anderem die Entbudgetierung der Hausärzte noch in diesem Jahr. Darüber hinaus soll für Regresse eine Bagatellgrenze eingeführt werden, so dass 80 Prozent der Prüfungen abgeschafft werden könnten.
Zu zahlreichen Forderungen bestehen jedoch nach wie vor keine konkreten Lösungsansätze. So blieben die Ankündigungen beim Thema Digitalisierung vage. „Auch zur Entbürokratisierung, die es schnell und entschlossen anzugehen gilt, sind die Maßnahmen zu unverbindlich“, konstatiert Dr. med. Klaus Heckemann, Vorstandsvorsitzender der KV Sachsen.

Ein erster Gesetzesentwurf soll im Januar vom Bundesgesundheitsministerium veröffentlicht werden. „Den Ankündigungen müssen jetzt zeitnah und konsequent Taten folgen, die für die gesamte ambulante Versorgung gelten, denn die Probleme betreffen alle Praxen, nicht nur die hausärztlichen“, betont Heckemann.
Diese Forderungen werden ebenfalls von den Patientinnen und Patienten unterstützt. So erreichte eine Petition zur Verbesserung der Rahmenbedingungen der ambulanten Versorgung zuletzt rund 550.000 Unterschriften. Eine Anhörung im Petitionsausschuss soll im Februar erfolgen.

 

V.i.S.d.P.:    Dr. med. Klaus Heckemann
Vorstandsvorsitzender der KV Sachsen

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