Gemeinsame Presseinformation des Sächsischen Staatsministeriums für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt und der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsens

Staatsministerin Petra Köpping besucht zum Jubiläum Universität im ungarischen Pécs.

Anlässlich des zehnjährigen Bestehens des Programms „Studieren in Europa – Zukunft in Sachsen“ besucht Staatsministerin Petra Köpping vom 14. - 17. September 2023 zusammen mit Vertretern der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen (KV Sachsen) sowie Mitgliedern des Sächsischen Landtags die Universität Pécs in Ungarn.

Seit 2013 übernehmen die KV Sachsen und die Krankenkassen pro Jahrgang die Studiengebühren für 20 Medizinstudienplätze an der Universität. Seit 2020 finanziert das Sächsische Sozialministerium bis zu 20 weitere Studienplätze. Die Studierenden, die an dem Programm teilnehmen, verpflichten sich, nach Abschluss ihrer Facharztausbildung für mindestens fünf Jahre in den ländlichen Regionen des Freistaats – außerhalb der Städte Leipzig, Markkleeberg, Dresden und Radebeul – zum Beispiel als Allgemeinmediziner tätig zu sein.

Neben Gesprächen mit Vertretern der Universität über die sächsisch-ungarische Zusammenarbeit bei der Ausbildung von Medizinern steht dabei der Austausch mit den Programmteilnehmern über ihre Erfahrungen auf der Tagesordnung. Die Ministerin ist zudem Gast bei der sogenannten „White Coat Ceremony“. Den Studenten, die das Physikum bestanden haben, werden im Rahmen dieser Veranstaltung symbolisch Arztkittel zum Abschluss des vorklinischen Studiums verliehen.

Staatsministerin Köpping: „Die Kassenärztliche Vereinigung Sachsen hat 2013 mit dem Programm einen bundesweit damals einmaligen Weg beschritten. Die KV Sachsen leistet damit bereits seit vielen Jahren einen wichtigen und nachhaltigen Beitrag zur Sicherung der medizinischen Versorgung im gesamten Freistaat auch außerhalb der Ballungszentren. Ich danke der KVS für ihr jahrelanges, intensives Engagement. Es freut mich zu sehen, dass das Interesse an dem Medizinstudium in Ungarn so hoch ist und wir zusammen mit der KV Sachsen auch in diesem Jahr mehr als 30 Studierende in dem Programm begrüßen konnten. Dies ist ein positives Signal gerade auch für die Menschen, die in ländlichen Regionen leben. Ihre medizinische Versorgung haben wir im Blick. Das Programm ist dabei nur ein Beispiel von vielen Maßnahmen im Rahmen unseres „20-Punkte-Programms ‚Medizinische Versorgung 2030‘, um den absehbaren Ärztebedarf nachhaltig zu decken.“

Bei einem Termin unter anderem mit dem Prodekan, Dr. Czopf, und dem Leiter des deutschsprachigen Studiengangs, Prof. Dr. Than, sollen z.B. die Studienbedingungen in Pécs sowie Maßnahmen zur Deckung des Fachkräftebedarfes bei der hausärztlichen Versorgung und zur Aufwertung des Images der Allgemeinmedizin diskutiert werden.

Im Austausch mit den Studierenden möchte sich die Ministerin zudem über die Herausforderungen und Erfahrungen im Studienalltag informieren und dabei auch ganz persönliche Sichtweisen der Studierenden erfahren.

Staatsministerin Petra Köpping: „Hausärztin bzw. Hausarzt ist ein verantwortungsvoller und schöner Beruf. Ich kann alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Programms nur zu ihrer Berufswahl beglückwünschen. Sie sind eine wichtige Stütze bei der flächendeckenden hausärztlichen Versorgung in Sachsen. Ich wünsche den Studierenden viel Erfolg und Freude bei ihrem Medizinstudium.“

Der Vorstandsvorsitzende der KV Sachsen, Dr. med. Klaus Heckemann, selbst niedergelassener Hausarzt: „Es gibt viele engagierte junge Menschen, die den Arztberuf anstreben, aber es gibt nach wie vor zu wenig Studienplätze in Deutschland, obwohl die Problematik der ärztlichen Unterversorgung, insbesondere in den ländlichen Regionen Sachsens, stärker wird. Umso erfreulicher ist es, dass bereits seit 2019 Absolventen der Universität Pécs nach Sachsen zurückkehren, um hier ärztlich tätig zu werden. Wir freuen uns auf zahlreiche neue Bewerber, denn auch für den nächsten Jahrgang 2024/25 sind wieder 40 Studienplätze zu vergeben.“

Derzeit gibt es 198 Programmteilnehmer. Davon haben die ersten 43 bereits ihr Studium in Ungarn erfolgreich absolviert. Sie befinden sich nun in der Facharzt-Weiterbildung.  Außerdem haben 32 neue Teilnehmer gerade ihr Studium für den Jahrgang 2023 begonnen.

Weitere Informationen zum Modellprojekt „Studieren in Europa – Zukunft in Sachsen“ sind unter dem folgenden Link abrufbar:

„Studieren in Europa – Zukunft in Sachsen“ – Kassenärztliche Vereinigung Sachsen


V.i.S.d.P.: Dr. med. Klaus Heckemann
Vorstandsvorsitzender der KV Sachsen