Um auch Ihre Patientinnen und Patienten zu den geplanten Protesten und den Gründen dafür zu informieren, können Sie die umfangreichen Materialien, wie Plakate, Postkarten und Motive für Social Media, die Sie auf der Kampagnen-Website „Praxen in Not“ – ein Angebot des Virchowbund und der Verbände der Facharztgruppen – finden, nutzen:
https://www.praxisinnot.de/3/mitmachen/
Außerdem können Sie diese Praxisaushänge nutzen:
Als „Missachtung des ambulanten Sektors“ kritisiert der Vorstand der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen (KV Sachsen) das Ergebnis der Finanzierungsverhandlungen zwischen Kassenärztlicher Bundesvereinigung (KBV) und den Gesetzlichen Krankenkassen für das Jahr 2024.
Dr. med. Klaus Heckemann, Vorstandsvorsitzender der KV Sachsen, verdeutlicht: „Das Ergebnis der Verhandlungen ist schlichtweg eine Missachtung der Leistungen der ambulant tätigen Vertragsärzte und Psychotherapeuten. Eine Finanzsteigerung von 3,85 Prozent deckt weder die Kosten, die durch die Inflation massiv gestiegen sind, noch senkt sie den Kostendruck durch die seit Jahren andauernde Unterfinanzierung der Praxen.“
Schon über Jahre laufen die Vergütungen im ambulanten Sektor den für die Krankenhäuser tarifvertraglich festgelegten Gehaltssteigerungen massiv hinterher. Zudem bestehen auch immer größere Diskrepanzen zu den Entwicklungen der Tarifgehälter der MFA.
Der Orientierungswert in der ambulanten Versorgung wurde in den letzten 4 Jahren um 7,9 Prozent erhöht. Im Gegensatz dazu stiegen die Gehälter von Oberärzten an Krankenhäusern um 11,1 Prozent und die der MFA um 14,3 Prozent. Mit der aktuellen Festlegung verstärken sich nochmals die Unterschiede.
Bereits am 18. August 2023 hatten die Vertragsärzte und Psychotherapeuten bei einer gemeinsamen Krisensitzung Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach aufgefordert, bis zum 13. September 2023 zu ihren Forderungen Stellung zu beziehen – doch eine Reaktion des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) blieb aus. Im Gegenteil. Auf einer Bundespressekonferenz am 13. September 2023 äußerte Herr Lauterbach, dass er sich auf Grund seiner Gedächtnisleistung nicht an den Brief der KBV erinnern kann.
Als Reaktion auf den Abschluss der Finanzierungsvereinbarungen und das erfolglose Verstreichen des Ultimatums an den Bundesgesundheitsminister sind weitergehende Proteste der Vertragsärzte zu erwarten. So ist am 2. Oktober 2023 der Aktionstag „Praxis in Not“ durch den Virchowbund gemeinsam mit weiteren Berufsverbänden geplant. Es soll bundesweit regionale Demonstrationen, Praxisschließungen und Informationsveranstaltungen geben. Eine Kampagnenseite bietet eine Terminübersicht der Protestveranstaltungen mit Hintergrundinformationen: https://www.praxisinnot.de/
Dr. med. Sylvia Krug, stellvertretende Vorstandsvorsitzende der KV Sachsen: „Die Aktionen und Forderungen unserer niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten müssen auch für die Patienten transparent und nachvollziehbar sein. Eine gute Möglichkeit, zu informieren, bieten umfangreiche Materialien wie Praxisaushänge, Plakate, Postkarten sowie Motive für Social Media, die den Ärzten auf der Kampagnenseite zur freien Verfügung stehen: https://www.praxisinnot.de/3/mitmachen/“
Forderungen der Praxen an die Politik
Die Bundesregierung hat vielfach versprochen, die flächendeckende ambulante Versorgung zu stärken. Dieses Versprechen hat sie jedoch mehrfach gebrochen. Die Vertragsärzte und Vertragspsychotherapeuten fordern Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach nun auf, bis zum 13. September 2023 zu den einzelnen Forderungen Stellung zu beziehen und konkrete Umsetzungsschritte zu benennen.
Tragfähige Finanzierung
Retten Sie die Praxen aus den faktischen Minusrunden und sorgen Sie für eine tragfähige Finanzierung, die auch in der ambulanten Gesundheitsversorgung insbesondere Inflation und Kostensteigerungen unmittelbar berücksichtigt!Abschaffung der Budgets
Beenden Sie die Budgetierung, damit auch Praxen endlich für alle Leistungen bezahlt werden, die sie tagtäglich erbringen!Ambulantisierung
Setzen Sie die angekündigte Ambulantisierung jetzt um – mit gleichen Spielregeln für Krankenhäuser und Praxen!Sinnvolle Digitalisierung
Lösen Sie mit der Digitalisierung bestehende Versorgungsprobleme. Sorgen Sie für nutzerfreundliche und funktionstüchtige Technik sowie die entsprechende Finanzierung, und belassen Sie die datengestützte Patientensteuerung in ärztlichen und psychotherapeutischen Händen!Mehr Weiterbildung in Praxen
Stärken Sie die ärztliche und psychotherapeutische Weiterbildung! Diese muss – um medizinisch und technisch auf dem aktuellen Stand zu sein – schwerpunktmäßig ambulant stattfinden. Beziehen Sie auch hier die niedergelassene Vertragsärzte- und Psychotherapeutenschaft ein!Weniger Bürokratie
Schnüren Sie das angekündigte Bürokratieabbaupaket, damit wieder die Medizin im Vordergrund steht und nicht der „Papierkram“!Keine Regresse
Schaffen Sie die medizinisch unsinnigen Wirtschaftlichkeitsprüfungen ab!
Die Arzneimittelregresse müssen weg!