Das von der KV Sachsen initiierte Modellprojekt „Studieren in Europa – Zukunft in Sachsen“ fördert Studenten mittlerweile im 10. Jahrgang. Der Vorstand der KV Sachsen konnte sich beim Besuch am Campus der Universität Pécs vom 15. bis 17. September 2022 davon ein Bild machen, wie die Stipendiaten leben und studieren.
Der Vorstandsvorsitzende der KV Sachsen, Dr. Klaus Heckemann, die stellvertretende Vorstandsvorsitzende, Dr. Sylvia Krug, sowie das Team der Nachwuchsförderung wurden an der Universität Pécs von Professorin Dr. Dóra Reglődi, Prodekanin, sowie Professor Dr. Péter Than, Leiter des deutschsprachigen Studienprogramms, begrüßt. Organisiert von den Mitarbeitern des deutschen Bewerbungs- und Studentenservice, besuchten die Vertreter der KV Sachsen bei einer Campusführung das MediSkillsLab, das Institut für Anatomie sowie u.a. einen Histologie- und Ultraschallkurs. Sie konnten sich überzeugen, dass die Universität Pécs ihren Studenten auch im internationalen Vergleich eine hohe Qualität der Lehre bietet: mit modernen Hörsälen, medizinischen Laboren und Bibliotheken. Beleg dafür ist auch, dass die Medizinische Fakultät der Universität Pécs nach den Kriterien der World Federation for Medical Education (WFME) akkreditiert wurde.
White Coat Ceremony für angehende Ärzte
Beeindruckend nicht nur für die Delegation der KV Sachsen, sondern ganz besonders für die Studenten selbst und ihre teilweise extra dafür nach Pécs angereisten Familien war der festliche Akt der „White Coat Ceremony“. In der Aula der medizinischen Fakultät erhielten auch Stipendiaten der KV Sachsen ihre weißen Kittel als sichtbares Zeichen ihrer Zugehörigkeit zur Universität und ganz besonders zum medizinischen Beruf. Die angehenden Ärzte treten damit vom vorklinischen in den klinischen Abschnitt ihrer Ausbildung ein.
Jahrgangstreffen zum Informationsaustausch
Ganz besonders am Herzen lag Dr. Heckemann und Dr. Krug das Treffen aller derzeit in Pécs studierenden Jahrgänge des Modellprojekts. Das in Campusnähe gelegene Café Paulus bot dazu den passenden Rahmen. Bei einem gemeinsamen Abendessen hatten die Teilnehmer des Modellprojekts Gelegenheit, den Vorstand der KV Sachsen und auch das Team der Nachwuchsförderung kennen zu lernen und individuelle Gespräche zu führen. Für die erst kurz zuvor in Pécs angekommenen Studenten des ersten Semesters – die sogenannten „Erstis“ – war das Treffen zudem eine gute Gelegenheit, Kontakte zu den Kommilitonen höherer Fachsemester zu knüpfen und auch den einen oder anderen Tipp zu bekommen, was als Neuling in Pécs zu beachten ist. Das Team der Nachwuchsförderung sorgte mit einem Quiz zu typisch sächsischen und auch medizinischen Themen für eine Auflockerung der Veranstaltung und konnte manche Fragen der Studenten direkt beantworten und wiederum auch selbst Anregungen mitnehmen.
Informationen zum Modellprojekt
Beim von der KV Sachsen 2013 initiierten Modellprojekt „Studieren in Europa – Zukunft in Sachsen“ werden die Studiengebühren für das deutschsprachige Studium der Humanmedizin an der Universität Pécs in Ungarn übernommen. Anschließend kehren die jungen Ärzte nach Sachsen zurück, um ihre Weiterbildung zum Facharzt für Allgemeinmedizin zu absolvieren und dann als Hausarzt tätig zu werden. Über die gesamte Studienzeit werden die Nachwuchsärzte durch sächsische Hausarztpraxen begleitet, in denen sie regelmäßig hospitieren und den Arztberuf kennenlernen.
Seit 2020 werden zusätzlich zu den 20 von der KV Sachsen und den Krankenkassen gemeinsam geförderten Studienplätzen pro Jahrgang weitere 20 durch den Freistaat Sachsen finanziert, mit dem Ziel der späteren ärztlichen Tätigkeit in Sachsen.
Aktuell nehmen insgesamt 140 engagierte Studenten mit dem Wunsch, Hausarzt in Sachsen zu werden, am Modellprojekt teil. Seit 2019 sind insgesamt 32 Absolventen des Medizinstudiums in Ungarn zur Weiterbildung zum Facharzt für Allgemeinmedizin zurück nach Sachsen gekommen. Nach erfolgreichem Abschluss werden sie als Hausarzt in Sachsen außerhalb der Städte Dresden, Radebeul, Leipzig und Markkleeberg tätig.
Eine Kooperation macht Schule
Die erfolgreiche Kooperation der KV Sachsen mit der Universität Pécs hat bereits Schule gemacht. So trat dem Beispiel der KV Sachsen folgend die Kassenzahnärztliche Vereinigung Sachsen-Anhalt im Januar 2022 an die Medizinische Fakultät in Pécs heran, um ein ähnliches Programm für die Zahnmediziner zu organsieren.
Öffentlichkeitsarbeit/kbb
veröffentlicht am 20. November 2022